Susanne Ritter »Neue Bildnisse« 09.07. – 21.08.2011 Zur Ausstellung ist ein Katalog |
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Zur Eröffnung der Ausstellung am 09.07. 2011 um 17.00 Uhr im Kunstgebäude auf dem Schlosshof in Bodenburg laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Die Künstlerin ist anwesend. Zehn Jahre nach ihrer Einzelausstellung mit dem Titel »24 Köpfe« im Kunstverein Bad Salzdetfurth zeigen wir eine umfassende Schau neuer Werke der Malerin, die auch immer wieder an den internationalen Gruppenausstellung im Kunstgebäude teilgenommen hat. Susanne Ritter ist eine außergewöhnliche Künstlerin, die sich in ihrem Werk ganz dem Bildnis des Menschen widmet. Sie schreibt über ihre Arbeitsweise: „Es handelt sich bei meiner Malerei um Portraits in mehr als doppelter Lebensgröße, ausgeführt in Eitempera und einer Acryl-Lasurtechnik auf Leinwand. Die Modelle werden auf der Straße angesprochen, dann wiederholt gezeichnet, auch fotografiert. Im Atelier findet ohne Modell eine vergrößernde Rekonstruktion der einzelnen Köpfe statt. Die abbildende Ebene der ursprünglichen Zeichnung wird verlassen, eine nicht realistische Komponente hinzugewonnen und diese ausgearbeitet durch die Verwendung von Frisur, Kleidung und Schmuck. Diesen Prozess möchte ich als „Wiedererfindung“ bezeichnen. Die Herstellung der Leinwand hingegen ist ein rein handwerklicher Vorgang: Man rührt den Malgrund an und trägt ihn auf das sorgfältig gespannte und geleimte Leinen auf. Vor allem Anfang steht möglicherweise ein vertrautes, fast zärtliches Verhältnis zur Leinwand. Untermalt wird in Eitempera mit begrenzter Palette auf eine lineare feine Kohlezeichnung, ähnlich wie bei einem Fresco der Renaissance. Hier geht es um den „Ausdruck”, noch nicht um die Farbigkeit. Zur eigentlichen Malerei kommt es erst, wenn mit Acrylfarben ein spezifischer Klang entwickelt wird, der jeweils neu sein soll und auch dazu taugen muss, den dargestellten Menschen zu bezeichnen. Nun wird die Farbe allerdings nicht sozusagen im Töpfchen angerührt und aufgestrichen. Vielmehr entsteht sie nach und nach durch das Übereinanderlegen vieler hauchdünner, oft gestrichelter Schichten, beginnend an verschiedenen Stellen im Bild und fortgeführt bis zur Sättigung. Bei der fertigen Arbeit sind alle Schritte dieses Prozesses noch zu sehen, von der farbigen streifigen Imprimitur bis zum deckenden Glanzlicht. Das Nacheinander der Vorgänge, das in Schichten Gebaute bleibt bewusst. Man erfasst das fertige Bild dann auch nicht mit einem schnellen Blick, sondern es entsteht im Betrachten jedes Mal neu.“ Wir freuen uns mit dieser Ausstellung zeigen zu können, wie sich die Malerei Susanne Ritters in den letzten zehn Jahren weiterentwickelt hat, und welche Menschen ihr in Frankfurt, Mainz oder Karlsruhe begegnet sind. Ihre Ausstellung wird auf jeden Fall ein weiteres Glanzlicht in der Reihe unserer Einzelausstellungen sein. Hans-Werner Kalkmann
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Zur Ausstellung ist ein Katalogbuch erschienen: | |
»Neue Bildnisse« Werner Brück / Berlin -
Ulrich Oevermann / Frankfurt -
Oliver Schefer / Paris -
Alena Wagnerová / Prag -
Elisabeth Krimmel / Darmstadt |
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Susanne Ritter lebt und arbeitet in Jugenheim / Rheinhessen 1966-70 Hochschulinstitut für Kunst- und Werkerziehung in Mainz, Studium der Malerei bei Prof. Klaus Jürgen-Fischer, Staatsexamen Mitgliedschaften Preise |