Sonntag, 01.01.2008, 18:00
Kunstgebäude im Schlosshof Bodenburg
„Folge meinem Schritt und bleib doch ganz bei dir. Spiel jeden Ton so wie du gerade bist: Hast du Angst, dann spiel diese Angst, aber spiel sie zu hundert Prozent – ohne Vorbehalte. Sei einfach Du und der Tango beginnt…“
So heißt zum wiederholten Male die Einladung desKunstvereins Bad Salzdetfurth zu einem Neujahrsabendvoller Virtuosität, Leidenschaft und Poesie im stimmungsvollen Ambiente unter dem Sattelschwingdach des Bullenstalls. Auf Wunsch der Zuhörer besteht die Möglichkeit, sich auf dem Tanzparkett hemmungslos dem Tango zu überlassen.
faux pas, das tangoorchester, wurde von der Schweizer Akkordeonistin und Hochschuldozentin Marlène Clementan der Universität Hildesheim gegründet. Unter ihrer musikalischen Leitung entwickelte sich das Ensemble schnell zum Geheimtipp der regionalen Konzertszene. Beliebt unter Tangokennern und -liebhabern konzertierte faux pas inzwischen wiederholt im Ausland. Die letzten Konzertreisen führten u.a. nach Pavia (Italien), St. Petersburg (Russland), Kairo (Ägypten), Nanjing, Yangzhou, Hefei und Wuhu (China).
Das junge Ensemble versteht es, den Tango in seinen unterschiedlichen Facetten, extremen Emotionen und Widersprüchen auszudrücken und mit Virtuosität und Leidenschaft zu präsentieren. Mit seinem umfangreichen Repertoire interpretiert faux pas einerseits Klassiker des traditionellen Tango Argentino der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Begeistert dabei mit groovenden Tanzrhythmen und bringt oft versteckte Perlen ans Licht. Andererseits bilden die Kompositionen Astor Piazzollas(1921-1992) einen besonderen Schwerpunkt im Programm. Der Bandoneonspieler und Komponist griff Elemente des Jazz und der europäischen Kunstmusik auf und entwickelte den modernen Tango Nuevo, der als konzertanter Tango auf raffinierte Weise lockere Lebendigkeit mit strengem Kontrapunkt, kontrollierte Schärfe mit Poesie verbindet.
Tango handelt von Hoffnung und Verzweiflung, Lebensfreude und Melancholie, Zärtlichkeit und rasender Wut bis hin zum Wahnsinn. Eine Musik „wie Liebesschwüre und Verwünschungen, voller Verleugnungen und Idyllen“, wie der Dichter Pablo Neruda schreibt. Diese Gegensätze finden ihren Ausdruck im nuancierten und impulsiven Spiel der Musiker und in dem eindrucksvollen Reichtum an Klangfarben der instrumentalen Besetzung.
Aktuelle Besetzung: Marlène Clément (Akkordeon/Bandoneon/musikalische Leitung), Maren Kallenberg (Klavier/Arrangement), Katharina Pfänder (Violine), Peter Löhner (Kontrabass), Aron Weigl (Konzertgitarre/E-Gitarre) und Michael Fanger (Gesang).
Es erklingen Werke von Richard Galliano, Carlos Gardel, Astor Piazzolla, Miguel Clarenzo und Georges Bizet in eigenen Bearbeitungen.
Konzertbeginn ist am 1. Januar um 18:00 Uhr, der Eintrittbeträgt 12 Euro/ erm. 10 Euro.
Kartenvorbestellungensind unter Tel. 05121 – 131 565 willkommen.